Bist du angestellt und zahlst fleißig in die gesetzliche Rentenkasse ein? Dann geht es dir wie mehr als 44 Millionen Menschen in Deutschland. Wir geben Monat für Monat einen großen Teil unseres Brutto-Gehalts aus (gemeinsam mit dem Arbeitgeber), um in die Rentenkasse einzuzahlen. Dabei gehen wir aber natürlich auch davon aus, dass uns später eine schöne gesetzliche Rente erwartet, wenn wir selbst ins Rentenalter kommen. Soweit die Theorie.
In der Praxis sieht das System aber leider gänzlich anders aus. Meiner Ansicht nach funktioniert das Rentensystem nicht, es ist ein bodenloses Loch.
Baue dir selbst eine Rente auf! Das ist leichter als du denkst.
Dazu gibt es von mir auch eine Podcast Folge die du dir zusätzlich anhören solltest, diese findest du: UW004 – Special: Wie du verhinderst Geld zum Fenster raus zu werfen indem du zum Beispiel anstatt in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen, lieber deine eigene aufbaust?
Die Geschichte des Rentensystems
Um Arbeiter vor Invalidität, Unfällen und Krankheit zu schützen sowie für die Versorgung im Alter, verlas der Reichskanzler Otto von Bismarck am 17. November 1881 die “Kaiserliche Botschaft”. Bereits 1889 trat das Invaliditäts- und Alterssicherungsgesetz in Kraft - die Geburt des heute bekannten gesetzlichen Rentensystems.
Damals hat das System gut funktioniert und auch über Jahre hinweg. Menschen zahlten während ihrer Arbeitszeit in die Rentenkasse ein, wurden zum Rentner und genossen ihre letzten Jahre. Heutzutage hat sich aber das Lebensalter stark erhöht, wir werden immer älter. Das ist gut für uns, aber schlecht für die Rentenkasse.
Rentner leben länger und benötigen daher auch längere Zeit finanzielle Unterstützung. Dadurch ist das System der gesetzlichen Rentenversicherung nicht länger zeitgemäß.
Verstehe, wie das Rentensystem funktioniert
Kommen wir zu den Zahlen, damit du verstehst, warum wir früher oder später ein gewaltiges Problem bekommen. Meiner Ansicht nach wird das Rentensystem daher auch in 20, 30 oder 40 Jahren komplett überholt sein. Die Methodik an sich ist das Problem.
Du als Angestellter zahlst einen gewissen Betrag in die Rentenkasse ein - und zwar Monat für Monat. Gleichzeitig gibt dein Arbeitgeber einen gewissen Teil dazu. Daraus ergibt sich eine Summe X, die du monatlich investierst. Stell dir die Rentenkasse wie einen großen Spartopf vor. Alle Arbeitnehmer aus Deutschland zahlen ein.
Doch wer bekommt das Geld? Die aktuellen Rentner. Diese wiederum haben früher bereits ihre Einzahlungen getätigt, als sie selbst noch berufstätig waren. Nun sind sie Rentner und leben von dem Geld, was die Generationen nach ihnen während der Arbeitszeit einzahlen.
An sich sieht das System nicht verkehrt aus, oder? Die Jungen finanzieleren die Alten. Das war der Ursprungsgedanke. Durch die Tatsasche, dass die Menschen stets älter werden, entsteht ein demografisches Ungleichgewicht.
Derzeitige Lage in Deutschland
- Mit Stand 2012 finanzieren 2,9 Arbeitnehmer genau einen Senior. Auf einen Senior kommen also die Einzahlungen von knapp drei Angestellten. Das sieht gar nicht so schlecht aus.
- Prognosen für 2050 sagen jedoch voraus, dass es nur noch 1,5 Angestellte für einen Senior sein werden. Demnach finanzieren 1,5 monatliche Beträge einen Senioren.
Bereits jetzt ist es gar nicht so einfach, den Bedarf zu decken. Wenn beispielsweise besagte drei Personen 200, 300 und 400 Euro als ihren Rentenbeitrag einzahlen, dann ist ihr gemeinsamer Topf 900 Euro groß. Das allein ist bereits eine mickrige Rente für einen Rentner.
Wenn wir uns aber 2050 vorstellen, indem nur 1,5 Personen für einen Rentner einzahlen, dann liegt die Rente vielleicht noch bei 500 oder 600 Euro. Das Ungleichgewicht wird also immer größer.
WICHTIG
Mein Fazit:
Ein Rentensystem ist logischerweise wichtig. Dennoch hat es große Lücken und ist nicht mehr zeitgemäß. Das zeigen vor allem die Prognosen für die Zukunft.
Was soll ich also tun?
Du hast nun erkannt, dass das aktuelle Rentensystem große Probleme hat - früher oder später wird es uns (wenn wir selbst Rentner sind) wortwörtlich vor die Füße fallen. Es ist daher von großer Bedeutung, dass du dir bereits jetzt Gedanken machst.
- Wie werde ich mich im Alter finanzieren?
- Habe ich eine private Rente aufgebaut, mit der ich leben kann?
- Wie kann ich mich anderweitig engagieren?
Finde zuerst einen alternativen Weg zur gesetzlichen Rentenversicherung. Meine Empfehlung ist es, sich selbstständig zu machen und als Unternehmer tätig zu werden. So hast du die freie Wahl, ob du ins Rentensystem einzahlen möchtest.
Wenn du dich dazu entschließt, nicht in die gesetzliche Kasse einzahlen zu wollen, brauchst du eine private Rente. Auch hierfür gibt es verschiedene Wege, die ich dir fortlaufend aufzeigen werde. Ob Riester-Rente, Rürup oder Anlagen im Kapitalmarkt. Varianten gibt es reichlich und wenn du bereit bist, die Ärmel hochzukrempeln und Neues zu lernen, wird dein Rentendasein früher kommen als du denkst.
WICHTIG
Meine Empfehlung:
Die besagten Alternativen sind für einen “Notfallplan” in Ordnung, wenn du dir auch der Kosten bewusst bist. Meine persönliche Empfehlung ist aber ein automatisch gut gestreuter ETF-Sparplan. Zu diesem Thema gebe ich im weiteren Verlauf zusätzliche Tipps.
Warum hast du noch nicht über Alternativen nachgedacht?
Wer sich selbstständig macht und als Unternehmer arbeitet, hat teilweise die Wahl, ob er in die Rentenkasse einzahlen möchte. In der Regel sind andere Alternativen sinnvoller. Doch warum entscheiden sich viele Menschen trotzdem nicht für andere Möglichkeiten?
Die Antwort ist recht einfach: Scham. Wie, du zahlst du nicht in die Rentenkasse ein? Möchtest du unsere Rentner also nicht unterstützen? Bist du ein Schmarotzer? Findest du das nicht ein wenig assozial? So oder so ähnlich könnten Fragen von anderen Menschen lauten, die die Entscheidung nicht verstehen. Sie sehen lediglich, dass du dich bewusst dafür entscheidest, NICHT in dieses meiner Ansicht nach kaputte System zu investieren.
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Deine erste Lektion:
Löse dich von einer eventuell vorhandenen Scham und triff deine eigenen Entscheidungen. Du bist Herr deines Lebens und musst dich nicht wie ein Lemming verhalten. Probiere etwas Neues aus, sei kreativ, hinterfrage und löse dich von alten Regeln.
Diese Alternativen zum gesetzlichen Rentensystem gibt es
Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, dass es überhaupt Alternativen zur gesetzlichen Rente gibt. Es ist daher immens wichtig, dass du zuerst das Rentensystem an sich verstehst. Danach ist es außerdem relevant, dass du mögliche Alternativen kennenlernst.
Es ist dabei egal, wie alt du bist. Natürlich macht es mehr Sinn, bereits in jungen Jahren damit loszulegen. Aber auch, wenn du bereits viele Jahre eingezahlt hast, kannst du den Weg in die Selbstständigkeit jederzeit wagen und für dich nutzen.
Achtung: Welche Alternative für wen genau geeignet ist, hängt vom Einzelfall ab!
- Riester-Rente (für Angestellte als eine Art private Rentenversicherung, die viele Vorteile, aber leider auch viele Nachteile hat)
- Betriebsrente (alle Angestellten hätten Anspruch darauf)
- Rürup-Rente (für Freiberufler und Selbstständige, sorgt unter anderem für steuerliche Vorteile)
- Private Rentenversicherung (für jede Zielgruppe, aber stark vom Vertrag und der Situation abhängig)
- Lebensversicherung (galt lange Zeit als DIE Alternative zur gesetzlichen Rentenversicherung, aber mittlerweile lohnt es sich nicht mehr)
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Noch besser:
ETF. Um für die Rente vorzusorgen und sich eigene Rentenzahlungen aufzubauen, empfehle ich einen automatisch gut gestreuten ETF-Sparplan zu nutzen. Wie das funktioniert, zeige ich im weiteren Verlauf meiner Podcast- und Blog-Reihe auf.
Abgesehen von den Klassikern kannst du zudem in den Aktienmarkt investieren, Immobilien erwerben und weitere Möglichkeiten für dich finden, um für das Alter vorzusorgen.
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Übrigens:
Alternativen oder Zusätze zur gesetzlichen Rente werden nicht nur für Selbstständige empfohlen. Generell wird prognostiziert, dass die Rente später überhaupt nicht mehr ausreichen wird. Schon jetzt ist es für viele Rentner äußerst problematisch. Das bedeutet, dass längst die Empfehlung im Raum steht, mit einer privaten Rente zusätzlich zur gesetzlichen Rente (wenn man angestellt ist) vorzusorgen.
Soziales Engagement - aber nicht über die Kasse
Du hast für dich entschieden, dich selbstständig machen zu wollen, um alternative Wege zu finden, um für das Alter vorzusorgen? Perfekt! Wenn du damit absolut im Reinen bist, dann ist es genau richtig. Wenn du aber das Gefühl hast, durch die Aufgabe deines Angestellten-Daseins dem System etwas wegzunehmen, dann engagiere dich einfach anderweitig.
Es gibt viele Möglichkeiten, um Menschen und dem Land etwas Gutes zu tun. Der Weg muss nicht zwangsweise über die gesetzliche Rentenkasse gehen. Auch das freiwillige Engagement in einer Einrichtung oder generell Spenden aller Art können helfen. Wie wäre es mit einem Seniorenbesuchsdienst? Ein wenig freie Zeit opfern, um Senioren vor allem eine Freude zu machen. Du kannst dich bei der Tafel für Bedürftige engagieren oder als Unternehmer neue Konzepte und Ideen liefern, um die Welt nachhaltig zu verbessern.
Dir stehen alle Türen offen.
Falls du immer noch offene Punkte hast, ich habe dazu auch eine Podcast Folge die du dir zusätzlich anhören solltest, diese findest du: UW004 – Special: Wie du verhinderst Geld zum Fenster raus zu werfen indem du zum Beispiel anstatt in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen, lieber deine eigene aufbaust?
Hast du dich um deine Vorsorge noch nicht gekümmert? Dann hole das schleunigst nach! =>
Lass dich nicht von anderen verunsichern und schon gar nicht von irgendwelchen Beratern! Hinterfrage klug dessen Agenda und nimm wieder selbst das Steuer in die Hand!
Foto von Andrea Piacquadio von Pexels